Elli Zartmann

Selbstmanagement

Selbstmanagement ist eine wichtige Kompetenz als Führungskraft und für mehr Balance im Leben. Wir werden „gerüttelt und gerührt“, das Leben tobt, wir befinden uns in der Rushhour des Lebens, um uns herum und in uns herrscht ein wilder Sturm. In ruhiges Fahrwasser zu kommen, scheint derzeit fast unmöglich.Umso wichtiger ist es, uns selbst auszubalancieren. „Dafür habe ich keine Zeit…“, höre ich gerade sehr oft. Bei genauerem Nachfragen höre ich heraus, dass es meistens nicht an der Zeit liegt, sondern daran, dass wir nicht wissen, wie wir das in unserem Alltag umsetzen können. Wir haben es nicht gelernt. Wir haben gelernt, zu funktionieren und Erwartungen zu erfüllen. Erwartungen, die von außen an uns herangetragen werden, aber auch Erwartungen, die wir an uns selbst haben. Wir setzen uns unter Druck, indem wir Etwas oder Jemand sein wollen und Ziele erreichen wollen, die uns sehr viel abverlangen und uns daran hindern, unsere kleinen Entwicklungsschritte und Fähigkeiten zu sehen. Wir versuchen, uns in eine Schablone zu drücken, die wir uns selbst gebaut haben, anstatt herauszufinden, wer wir eigentlich sind und was uns als Mensch ausmacht. Ziele zu haben ist gut, nur bloße Ziele machen uns  nicht immer zufrieden, sie treiben uns an, doch wenn uns dabei der Sinn fehlt, erfüllt uns das Erreichen der Ziele oft nicht. Dann braucht es wieder neue Ziele usw. Das kann uns innerlich ausbrennen, uns Stress machen und ein ungesundes Gefühl von „Getrieben sein“ verursachen.  Jemand sagte mal zu mir: „ Es ist wichtiger, für sich selbst eine Art Betriebsanleitung zu entwickeln, also herauszufinden wie ich funktioniere, als danach zu schauen, wie ich funktionieren sollte.“ Das war für mich ein schönes Bild. Es macht einen großen Unterschied. Und um das herauszufinden, ist es wichtig, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, mich immer wieder selbst zu reflektieren, neugierig wie ein Forscher, das eigene Verhalten, die eigenen Reaktionen, Gedanken und Emotionen wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Das ist eine wichtige und hilfreiche Form der Selbstführung und so lerne ich mich immer besser kennen und auch schätzen und ich kann herausfinden, was mich im Leben erfüllt und mir Sinn gibt, ich lerne meine Bedürfnisse und Grenzen kennen und ich kann sie auch immer besser im Außen ohne schlechtes Gewissen oder Druck kommunizieren. Dabei agiere ich dann immer authentischer und meine Ziele ergeben sich dann daraus, weil ich mich immer mehr nach einem Lebenssinn ausrichte. Es bringt mir Zufriedenheit. Und – Hand aufs Herz – welcher Führungskraft vertrauen wir mehr? Einer Führungskraft, die viel redet und nach außen Souveränität vorspielt? Oder einer Führungskraft, die sich seiner/ihrer SELBST bewusst ist und wertschätzend mit sich und Anderen umgeht? Wenn wir uns besser kennenlernen und achtsam mit uns und unseren Bedürfnissen umgehen, gehen wir automatisch auch besser mit unseren „Schwächen“ um und wir gehen automatisch auch achtsam mit Anderen um. Das wiederum nimmt uns den Druck, Erwartungen erfüllen zu müssen und schafft eine innere Balance und innere Freiheit, die sich im Außen zeigt und uns widerstandsfähiger macht gegen den alltäglichen Sturm des Lebens. In meinen Coachings unterstütze ich Sie dabei herauszufinden, wer Sie sind, was Sie ausmacht, welches Potential in Ihnen steckt, wie Sie das authentisch als Mensch und in Ihrer Rolle als Führungskraft leben können, und wie Sie dabei Ihre Ressourcen kräfteschonend und zielorientiert einsetzen können. Lassen Sie uns darüber sprechen und gemeinsam Ihren Weg finden. Ihre Elli Zartmann Kontakt

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Verteidigung ist ein Schritt zum Kampf

Verteidigung ist ein Schritt zum Kampf Wie es gelingen kann, die eigene Verletzlichkeit zu lieben und auch im Angriff klar und wertschätzend zu kommunizieren Da ist er wieder – der Paukenschlag, der uns trifft und uns komplett aus dem Konzept bringt. Es gibt Menschen, die es immer wieder schaffen, diesen Punkt zu treffen. Woran liegt das, dass wir auch nach noch so vielen gelesenen Büchern, Seminaren und Selbstfindungskursen doch noch so aus dem Gleichgewicht, so in Wallung zu bringen sind? Wir können uns souverän verhalten, kontrolliert, uns keine Blöße geben, unseren Verstand arbeiten lassen, doch in unserem Inneren sieht es aus wie in einer Schaltzentrale voller falsch zusammengestöpselter Leitungen. ALARM ist angesagt. Unser Nervensystem schaltet auf Notsysteme um, und meistens greift es auf alte Muster zurück, wir fühlen uns zurückversetzt in Zeiten, als wir uns klein und hilflos gefühlt haben. Unsere Stressmuster setzen ein: Flucht, Gegenangriff oder Starre. Dabei haben wir gar nichts falsch gemacht. Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen, zumindest für den Augenblick. Entscheidungen werden im Moment getroffen, auch wenn wir sie manchmal später gerne widerrufen würden. Für den Moment erschienen sie uns richtig. Also warum können uns andere Menschen so treffen, dass wir uns verteidigen oder fliehen müssen, um nicht „im Strudel zu ertrinken“. Das Interessante dabei ist, dass wir oft nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sind, jemandem begegnen, der gerade eine Projektionsfläche braucht für seinen eigenen Stress oder wir in einer anderen Person eine Projektion unsere eigenen negativen Erinnerung sehen. Eine Erinnerung, die aus unserem Bewusstsein abgespalten ist, die uns einst emotional so stark getroffen hat, dass unser Gehirn diese Erinnerung verfälscht oder nicht erreichbar abgespeichert hat und die dann „angetriggert“ wird. Unsere Gehirnhälften arbeiten ja unterschiedlich. Sie korrespondieren miteinander und fragen nach Erklärungen. Die linke Gehirnhälfte erzählt uns Geschichten, die stimmig wirken, egal ob sinnvoll oder nicht und wenn wir im Stress sind, wird auf alte Denkmuster und Erklärungen zurückgegriffen. Auch wenn wir uns über Vieles schon bewusst sind als Erwachsener, greifen dann die kindlichen Muster. In der Transaktionsanalyse gibt es das Modell der ICH-Zustände • Eltern – Ich. – Reaktionen aus einer vermeintlichen Machtposition heraus • Erwachsenen – Ich. – Bewusst getroffene Entscheidungen und Handlungen • Kind – Ich. – Reaktion aus alten Erinnerungen heraus Spannend ist, dass wir in Stress-Situationen meist aus dem Kind – Ich heraus reagieren. Wenn wir in den Gegenangriff gehen, reagieren wir dann manchmal aus dem Eltern – Ich mit dem erhobenen Zeigefinger, das viel besser weiß, was für den Anderen gut ist, bestrafend wirkt und seine „Ohnmacht kompensieren“ möchte. Je bewusster wir uns dessen werden, umso besser können wir unsere Reaktionen verstehen. Und vor allem können wir uns dann immer besser mit diesen Reaktionen und alten Mustern annehmen und auch damit wertschätzen und lieben. Wenn wir lernen, uns mit all diesen Konzepten in unserem Unbewussten mit liebevoller Nachsicht und Zuneigung uns selbst gegenüber zu akzeptieren, ist das die Form von SELBST-Liebe, die uns in unserem Inneren heilt, die unser inneres Kind heilt und die uns vor Angriffen schützt. Wenn wir keine Angriffsfläche haben, weill wir uns mit uns, unseren erlebten Verletztheiten und den „Verletzern“ aus der Vergangenheit ausgesöhnt haben, kann uns nichts mehr verletzen. Die Wahrheit ist, dass nur wir selbst uns verletzen können, indem wir diese Angriffe zu uns nehmen und uns dann selbst klein machen. Und dennoch jeder Mensch ist verletzbar, das bringt unsere Menschlichkeit mit sich und macht uns erst zu Menschen. Sie zeigt uns auch die Verletzlichkeit anderer Menschen, bringt uns in eine Tiefe der Verbindungen zu Anderen, Mitgefühl und Verständnis für die Befindlichkeiten anderer Menschen. Die eigene Verletzlichkeit zuzulassen und zu lieben nimmt uns die Angst davor, auch die Angst vor einer Blamage. Und das schützt uns wieder vor Stress und kann uns von chronischen Krankheiten heilen. Verteidigung und Gegenangriff sind Schritte zum Kampf, denn sie laden unser Gegenüber zur weiteren Verteidigung und zum Gegenangriff ein und wir kämpfen gegen uns selbst. Und bei einem Kampf gibt es immer einen Gewinner und Verlierer. Wenn wir erkennen, dass wir in uns die „Baustelle“ haben, die gerade durch das Verhalten oder eine Bemerkung des Anderen getroffen wurde, und wenn wir gelernt haben, das nicht mehr zu bewerten, sondern nur wahrzunehmen und zu lösen, können wir in unserer Präsenz und Wertschätzung uns und dem Anderen gegenüber bleiben und in dieser Präsenz klar und respektvoll auf Augenhöhe aus der Perspektive des Erwachsenen – Ichs heraus kommunizieren. Das gelingt nicht immer und nicht immer gleich, doch wir können es lernen. Wenn Du mehr darüber lernen und erfahren möchtest, melde Dich zum Seminar an: „Liebe Deine Verletzlichkeit, lerne mutig uns aus ganzem Herzen zu leben“ Termin: 12. September 2020, 10:00-17:00 Uhr, Goethestr. 4, Neckarsulm Infos unter www.freewings-coaching.de/Termine Ich wünsche Dir noch einen wunderbaren August 2020 – Deine Elli Zartmann Kontakt

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Kohärenz und die Sache mit den Glaubenssätzen

Kohärenz und die Sache mit den Glaubenssätzen Unser ausgeklügeltes Nervensystem Ich bin immer wieder begeistert, je mehr ich darüber erfahre, wie unser Körper-Geist-System und unser Nervensystem arbeitet. Es fasziniert mich, wie unser Denken und unsere Haltung, unsere Bewertungen erfahrener Situationen, unser angelerntes Glaubenssystem mit unserem Körper und unserer Gesundheit zusammenhängt. Es ist phänomenal, wie unser Nervensystem immer wieder versucht, in Sekundenschnelle einen Zustand herzustellen, der für uns aushaltbar und lebbar ist. Das ist völlig unabhängig davon, ob es letztendlich für uns gut ist. Das Nervensystem bewertet nicht. Manchmal geschehen Vorgänge, die sich später als sehr hinderlich herausstellen und wir müssen Energie dafür aufwenden, dies wieder in andere Bahnen zu leiten. Das kann sehr anstrengend sein. Nur für den damaligen Zeitpunkt, als die Reaktion entstand, war sie sinnvoll und notwendig, um zu überleben. Forschungen und Studien aus der Neurowissenschaft, der klinischen Psychologie, der Psychoneuroimmunologie (kPNI) machen immer deutlicher, dass unser Körper-Geist-System stets danach strebt, einen kohärenten Zustand herzustellen, also einen Zustand wo alles irgendwie passt. Es wird sortiert, zugeordnet, kompensiert, so lange es geht, um dann wieder Energie bündeln zu können. Aus der Sozialpsychologie kommt die Definition: Das Kohärenzgefühl ist ein zentraler Aspekt der Salutogenese, der Lehre der Entstehung und Erhaltung der Gesundheit, von A.Antonovsky. Nach A. Antonovsky hat Kohärenz drei Aspekte: • Die Fähigkeit, dass man die Zusammenhänge des Lebens versteht. Das Gefühl der Verstehbarkeit. • Die Überzeugung, dass man das eigene Leben gestalten kann. Das Gefühl der Handhabbarkeit. • Der Glaube, dass das Leben einen Sinn hat. Das Gefühl der Sinnhaftigkeit. Diese Aspekte bringen Lösungen mit sich, die das Nervensystem braucht, um wieder zur Ruhe und in einen geregelten Zustand zu kommen. Sobald ein Teil des Systems in Stress kommt – psychisch oder körperlich, reguliert unser System mit Kompensationsmustern und Regulationsmechanismen. Dabei spielen unsere emotionalen Erfahrungen eine wichtige Rolle. Ich hab das in Flippcharts dargestellt, die ich auch schon bei Vorträgen und Workshops genutzt habe. Wenn wir also eine heftige emotionale Erfahrung machen, entsteht Chaos im Gehirn. Unser Nervensystem versucht mit allen Mitteln das einzusortieren, um wieder Ruhe herzustellen. Dabei entstehen Glaubenssätze, Regeln, die unserer internen Logik entsprechen, die einen vorhandenen Bezug haben. Wir generalisieren und verallgemeinern. Diese Regeln beeinflussen unser ganzes weiteres Denk- und Wahrnehmungssystem. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es Denkmuster sind, die uns gut tun oder ob sie uns schaden. Es geht nur darum, Lösungen zu kreieren. Wenn wir es schaffen, selbst Lösungen zu finden und so Kohärenz zu erzeugen, werden im Gehirn Botenstoffe erzeugt, die Freude, Begeisterung, Glück ausschütten. Und diese Substanzen wirken wie Dünger im Gehirn und Nervenzellen werden verschaltet. Dabei ist zu beachten, dass unser Gehirn danach strebt, mit möglichst wenig Energieaufwand so effektiv wie möglich Lösungen zu finden. Deshalb ist es immer leichter, alte Muster bestätigt zu finden. Die Struktur unseres Gehirns baut sich anhand der Lösungen auf. Und auch das passiert ohne zu bewerten. Es gibt auch ungünstige, blöde Lösungen, z.B. Abspaltungen, Verdrängung, Versagensbestätigungen (….war ja klar, dass das wieder passiert…), Alkohol etc., die uns in unserem Weiterkommen hindern, mit denen wir uns immer wieder selbst sabotieren. Wir können uns dieses Prinzip aber auch zunutze machen, in dem wir uns unsere Denkstrukturen bewusst machen und hinterfragen, ob sie wirklich der Wahrheit entsprechen und ob sie nützlich sind, was ich immer wieder als Methode in meinen Coachings und Seminaren nutze. Das kann kurzfristig Aufruhr im Gehirn und auch im System erzeugen, doch wenn wir dann dafür eine Lösung, auch neue Lösungen finden, die für uns in Zukunft hilfreicher und sinnvoller sind und die wir auch leben wollen, weil es sich schon in der Vorstellung gut anfühlt, dann können wir mit der Zeit und etwas Energieaufwand einen kohärenten Zustand erreichen. Doch das braucht manchmal ein Training und Wiederholungen und kann auch zeitweise mit Anstrengung verbunden sein. Vor allen Dingen braucht es auch hier ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit, einer gewissen Logik und die Vorstellung einer Belohnung in Form von beispielsweise einer besseren Lebensqualität, dem Gefühl etwas Gutes erreicht zu haben. Und wenn wir dafür ein Anliegen verfolgen, das noch Gutes bewirkt und bei dem wir mit dem ganzen Herzen dabei sind, dann erfüllt uns schon alleine die Vorstellung und dann werden wir schon im Vorfeld die Freude und Begeisterung spüren und somit einen kohärenten Zustand erzeugen, der Energie bündelt, um die Vorstellungen auch in die Realität umsetzen zu können. Doch die dafür zu investierende Kraft und Anstrengung wirkt für viele Menschen abschreckend und unbewusst arbeiten wir auch gerne mal dagegen, denn es holt uns aus unserer Komfortzone. Dennoch lohnt es sich, es verschiebt unsere Grenzen, die wir uns gesetzt haben und lässt uns Größeres schaffen. Hilfreich dafür sind • Meditation • Annehmen und Dankbarkeit • Loslassen alter Denkmuster und Offenheit • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in etwas „das größer ist als wir“ • Unbewusstes Stärken von hilfreichen Glaubenssystemen • Uns auf unsere Werte zu fokussieren • Eine Vision, Mission, ein Anliegen als Leitbild zu haben • In Verbindung bleiben mit dem Leitbild In meinen Coachings arbeite ich mit meinen Klienten an ihren Zielen und an der Umsetzung mit unterschiedlichen Methoden, manchmal gibt es auch erst in den familiären Verstrickungen etwas zu lösen, um dann frei zu werden für neue Lösungen. Mit Strukturaufstellungen lässt sich dabei wunderbar arbeiten und dabei sieht man auch genau, in welchen Verbindungen durch unsere Denkstrukturen Hindernisse stecken. Es ist immer wieder interessant, was dabei sichtbar wird, nur mit ein paar Zetteln auf dem Boden oder ein paar Playmobilfiguren. „Ich hätte nicht gedacht, dass das solche Auswirkungen hat, ich fühle mich total erleichtert, ruhig und im Frieden mit meiner Familie, meine Magenschmerzen sind weg und auch im Rücken bin ich nicht mehr so verspannt…“ D.L. „Ich fühle mich frei und innerlich ganz ruhig. Ich bin nicht mehr abhängig von dieser Beziehung, ich konnte den Mann, den ich so liebe, loslassen, sodass er aus freien Stücken zu mir zurückkommen kann, wenn er soweit ist. Ich dachte nicht, dass ich dazu erst vieles in meiner Familiengeschichte loslassen musste. Das hat mich total berührt…“ Y.I. Nun wünsche

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Liebe Deine Verletzlichkeit

Liebe Deine Verletzlichkeit Wie wir mutig und aus ganzem Herzen leben Wir sind nicht unverletzbar. Unsere eigene Verletzlichkeit zu spüren, kann uns Angst machen und wir versuchen uns davor zu schützen. Wir bauen Mauern um uns herum und sperren die Gefühle aus, doch das kostet uns wichtige Bestandteile unseres Menschseins. Wir fühlen uns leer, verlieren den Bezug zu uns und leben an der Oberfläche. Auch unsere Beziehungen gehen nicht wirklich tief, denn Tiefe birgt die Gefahr, uns ausgeliefert zu fühlen. Es gilt, die Kontrolle zu behalten, alles im Griff zu haben und wenn wir uns doch mal verletzlich zeigen, empfinden wir es als Makel, empfinden uns als schwach, bloß gestellt, ertappt und schämen uns dafür, denn wir haben gelernt, dass es schwach ist, die Kontrolle zu verlieren und sich „gehen zu lassen“. In der Erziehung wurde es uns abgewöhnt, Gefühle zu zeigen, vielfach erlebten wir Liebesentzug und andere Formen der Maßregelung. Schon als Kinder haben wir so gelernt, unter einem Panzer zu leben und empfinden es nicht als „normal“, sich verletzlich zu fühlen, geschweige denn sich so zu zeigen. Die Strategie der Abweisung und Panzerung unserer SELBST hat sich oft im Erwachsenenalter erweitert in Projektionen und Schuldzuweisungen, um dieses Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren, damit wir uns wieder besser oder gar noch überlegen fühlen. Ich habe das bei mir auch lange nicht erkannt. Vielfach beobachte ich in meinen Coachings, dass das unter Selbstbewusstsein verstanden wird. Wer alles im Griff hat, gilt als selbstbewusst und „männlich“ – entschuldigt liebe männlichen Leser, ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen. Doch ist es nicht so, dass uns Frauen das noch eher zugestanden, doch auch etwas belächelt wird? Und gerade im Businessbereich ist das immer noch ein wichtiges Kriterium. Gelebte Menschlichkeit mit allem was dazugehört, wird negiert. Doch was heißt eigentlich selbstbewusst? Wenn wir uns nur das Wort betrachten, heißt es doch: „Sei Dir Deiner SELBST bewusst“ Es heißt nicht „Kontrolliere Dich und Andere“. Oder „Habe alles im Griff“. Sich seiner SELBST bewusst zu sein, bedeutet sich zu kennen mit all den Stärken und Schwächen, mit all unseren Fähigkeiten und den Qualitäten, die ausbaufähig sind, mit all unseren Befindlichkeiten, unseren „Narben“, die wir uns im Leben zugezogen haben und mit all dem, was uns zu dem Menschen macht, der wir heute sind. Und wenn uns eine „Schamattacke“ überkommt, heißt das nur, dass da ein Punkt getroffen wurde, bei dem wir nicht mit uns einverstanden sind, bei dem wir nicht unserem Maßstab entsprechen und uns unzulänglich fühlen. Jeder von uns hat solche Situationen erlebt, das ist völlig normal. Und jeder von uns hat das Bedürfnis dazuzugehören und doch ein Individuum zu sein, sich von Anderen zu unterscheiden. Das ist uns angeboren. In unseren Ursprüngen war das wichtig zum Überleben einer Sippe. Doch heutzutage passt das nicht immer zusammen. Außerdem birgt es Gefahren, immer alles im Griff haben, über die eigen Grenzen hinaus und ohne die eigenen Gefühle mehr wahrzunehmen, alles kontrollieren zu wollen. Menschen, die Burnout-gefährdet sind oder schon mal einen Burnout erlebt haben, wissen wovon ich spreche. Und doch ist gerade das das Geheimnis guter Beziehungen, denn wir bereichern uns gegenseitig und lernen voneinander. Und wenn wir erkennen, dass wir uns im Grunde gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, können wir wieder Gemeinsamkeiten entdecken, gemeinsame Werte entdecken, die uns wichtig sind und können durch die Annahme unserer eigenen Verletzlichkeit die Angst vor der Scham oder des „Ausgestoßen Werdens aus der Sippe“ ablegen, uns in Beziehungen, welcher Art auch immer, kreativ und mutig und mit ganzem Herzen einbringen und uns auf sie einlassen. Und wenn wir das auf unsere Wirtschaft übertrügen, entstünde auch hier ein enormes Potential, synergetischer Kräfte, die neue Ideen entwickeln und durch eine Potenzierung der individuellen Fähigkeiten großartige Ressourcen freisetzten, die uns vielleicht aus einer weltweiten Misere befreien könnten oder zumindest, im Kleinen angefangen, uns aus Angst, Ohnmacht und Kleinkriegen führen könnten. Vielleicht ist es jetzt endlich Zeit für mehr Menschlichkeit. Hab noch einen wunderschönen besonderen Sommer 2020 – Deine Elli Zartmann Und wenn Du mehr darüber wissen möchtest, melde Dich an zum Seminar „Liebe Deine Verletzlichkeit, lerne mutig und aus ganzem Herzen zu leben Termin: 12. September 2020, 10:00 – 17:00 Uhr, Goethestr. 4, Neckarsulm Dieses Seminar ist ein Modul meines Resilienztrainings in 5 Modulen. Die weiteren Termine und Beschreibungen der einzelnen Module werden noch bekannt gegeben. Sie können dann einzeln oder als Gesamtpaket gebucht werden. Modul 1: Liebe Deine Verletzlichkeit Modul 2: Achtsamkeit im Alltag Modul 3: Entwickle hilfreiche Denkmuster Modul 4: Selbstführung durch besseres Zeit-und Selbstmanagement Modul 5: Ernährung gegen Stress mit der Ernährungsberaterin Dr. Susanne Mantino

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Die Achterbahn des Lebens, unsere Fähigkeiten mit Krisen umzugehen

Die Achterbahn des Lebens, unsere Fähigkeiten mit Krisen umzugehen Oder kurz gesagt:  „Das Leben ist manchmal ein Arschloch“   Shit happens!! Das wissen wir alle! Und doch, wenn es uns dann selbst trifft, wenn wir an der Reihe sind, erschlägt es uns manchmal, völlig unerwartet, wie aus dem Nichts. Wobei, das stimmt gar nicht immer. Es gibt Menschen, die erwarten gar nichts anderes, als dass sie immer dazu gehören, wenn das Leben seinen „Shit“ verteilt. Zu welchen Menschen gehört Ihr? Ich gehörte zwar nie zu den „Shitmagneten“ und doch große, bedeutende Dinge im Leben zu erreichen, schien immer Anderen vorbehalten zu sein, als wenn es mir verboten wäre oder nicht meine „Preisklasse“ und dabei schien es mir immer so wichtig. Sobald es mal in die Richtung zu gehen schien, passierte etwas, das das vereitelte, und brachte mich für den Moment zu Fall und entmutigte mich für eine gewisse Zeit. Wenn ein Klient im Coaching mir so etwas erzählt, höre ich schon viele Glaubenssätze und Denkmuster heraus und erahne bereits die Richtung, in die die Arbeit gehen wird.Im Außen ist das auch immer leichter zu erkennen.„Große Brötchen backen nur die Großen Menschen!“ – Wie begrenzend dieser Glaubenssatz ist, kann sich sicher jeder vorstellen.Und wenn uns die Auswirkung solch eines Glaubenssatzes nicht bewusst ist, werden wir uns im Leben eher schwer tun, Zufriedenheit zu erlangen. Nicht, weil wir nichts erreichen, sondern weil die Definition von „Großem“ uns die Wertschätzung unserer SELBST und die Sicht auf unser Erreichtes, unsere Erfolge und unseren bloßen und natürlichen SELBSTwert verstellt. Dann nehmen wir uns selbst als „klein“ wahr und leben nicht unser Potential.So wenig wie wir das Leben als etwas Großartiges erkennen und genießen können. Als ich in dem Buch „Liebe ist die einzige Revolution“ den Teil des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther las, der mich immer wieder fasziniert, entdeckte ich einen Satz, der in mir viel auslöste und sich wie ein weiteres Puzzleteil an Erkenntnis in meine neue Lebensphilosophie einfügte:„Wer in seinem Hineinwachsen in eine menschliche Gesellschaft die Erfahrung machen konnte, allein durch sein bloßes Dasein bedeutsam zu sein, wird später im Leben nicht auf die Idee kommen und es auch nicht nötig haben, sich auf andere Weise (auf Kosten anderer Menschen) Bedeutsamkeit zu verschaffen“. Die Frage: „Was muss ich tun, um bedeutsam zu sein?“ stellt sich jemand, der so aufgewachsen ist nicht. Er stellt sich und seinen SELBSTwert gar nicht in Frage, zumindest nicht im Grundsatz. Und obwohl ich sehr behütet und ohne dramatische Einschnitte im Leben aufgewachsen bin, hatte ich selbst lange Jahre Probleme mit meinem SELBSTwert.Erst als Erwachsene, als ich nach der Geburt meiner Kinder und fern vom Arbeitsleben und einem Job, indem ich sehr gut war und sehr viel Anerkennung bekommen hatte, wurde das spürbar und gelangte immer mehr in mein Bewusstsein. Bis dahin hatte ich das nie hinterfragt.Damals begann ich mit meiner Persönlichkeitsentwicklung, ich besuchte Seminare, Heilpraktiker, um mich selbst zu erforschen und zu verstehen.Und was soll ich sagen – es gab viel zu entdecken, zu enttarnen, was selten angenehm war und doch wichtig und im Nachhinein immer erhebend und entfaltend. Und so konnte ich nach und nach meinen SELBSTwert erkennen und stabilisieren, die Angst vor Enttarnung verlieren und mein Potential mehr und mehr zur Entfaltung bringen.Einzig das mit den „Großen Brötchen“ wollte mir nicht gelingen. Und ich verstand nicht warum. Da schien etwas „Kleingeistiges“ so in meinen unbewussten Synapsenverschaltungen manifestiert zu sein, dass es mir nicht gelang das zu ändern.Und so geht es vielen Menschen. In meinen Coachings und Seminaren erlebe ich das immer wieder. Veränderung scheint manchmal einfach nicht zu funktionieren. Doch was, wenn das alles einem uns unbewussten Zweck diente? Wenn wir insgeheim einen Gewinn davon hätten? Wenn wir das Bild, das wir in unserem Inneren von uns gezeichnet haben, geprägt durch Erfahrungen und dadurch angenommene Glaubenssätze und Denkmuster, immer wieder so in der Realität manifestierten, um eine gewisse Sicherheit nicht zu verlieren? Was, wenn es auch auf bestimmte Weise einfach nur bequem wäre? Was, wenn wir erkennten, dass die Komfortzone ein Anker wäre, auf den wir immer wieder zurückgriffen, um Anstrengung und Unbekanntes oder Risiken zu vermeiden? Wenn wir uns durch unsere Definition von „Großem“ und die daran geknüpfte Erwartung uns bereits im Vorfeld selbst sabotierten und uns gar keine Chance dazu gäben?Das wäre eine unangenehme Erkenntnis, denn dann könnten wir dem Leben nicht mehr die Verantwortung geben.Dann hieße es, das für den Moment zu akzeptieren und auch wertzuschätzen, aber nicht aufzugeben. Ja, das Leben kann manchmal wie ein kleines „Arschloch“ um die Ecke kommen und uns zu Fall bringen. Doch im Grunde geht es Jedem irgend wann einmal so. Auch wenn wir uns in dem Moment fühlen wie die Einzigen, denen so etwas passiert, kann mir sicher jeder von Euch, die Ihr diesen Blog lest, eine Geschichte dazu erzählen, in der Ihr gescheitert seid oder Euch das Leben ein Bein gestellt hat. Wichtig ist doch, was wir daraus lernen, was wir an Stärke daraus gewinnen.Wichtig ist nicht die Frage: Wie schlimm ist es oder wer hat Schuld? Wichtig ist auch nicht die Frage: Welchen Wert habe ich, wenn ich scheitere?Wichtig ist die Frage: Was ist jetzt zu tun? Denn Eines ist klar: Wenn wir das überleben, was wir im Allgemeinen tun, haben wir schon gewonnen. Wir haben uns nicht klein kriegen lassen, sondern haben eine Lebenserfahrung dazu gewonnen, die uns niemand nehmen kann, und die uns für kommende Herausforderungen rüstet. Also Ja, „Shit happens“ und auch wenn das Leben manchmal wie ein kleines Arschloch daher zu kommen scheint, hat es nie etwas mit unserem SELBSTwert zu tun, dann ist es einfach unsere Aufgabe wieder aufzustehen, unsere Kräfte zu bündeln, uns vielleicht für ein Stück des Weges Gefährten zu suchen , die Bremsen wieder zu lösen und unseren Weg weiterzugehen. Ich wünsche Euch dabei viel ErfolgIn Liebe. Eure Elli Zartmann

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Vom Mut zu scheitern

Vom Mut zu scheitern Und der Angst vor dem Hinfallen Um ein „Leben aus ganzem Herzen“ zu führen und über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen, wie die Autorin Brenee Brown in ihrem Buch „Laufen lernt man nur durch Hinfallen“ beschreibt und wie es auch in zahlreichen Erfolgsgeschichten zu lesen ist, ist es notwendig, die Angst vor dem Hinfallen zu überwinden. Es gibt Menschen, die so ein Urvertrauen mitzubringen scheinen, dass sie diesen Mut scheinbar nicht brauchen. Ich gehöre nicht zu dieser Spezies Mensch. Meine Angst, mich zu blamieren, war immer da und meine Strategie damit umzugehen, war vor allem die Vermeidungsstrategie. In der Deckung zu bleiben, die Beobachterposition einzunehmen, erschien mir sicher und richtig. Das war mir nur lange so nicht bewusst. Ich hatte mich immer mit Menschen umgeben, die diese Angst nicht hatten, die sich voll ins Leben gestürzt haben, ohne an die Konsequenzen zu denken. Dabei konnte ich teilhaben an ihrem Glanz, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Und doch hatte sich irgendwann die Sehnsucht eingeschlichen und sich immer mehr Gehör in meinem Inneren verschafft, diese Ängste zu überwinden, auch aus ganzem Herzen und aus dem Vollen zu schöpfen, Risiken einzugehen, mich mit vollem Einsatz ins Leben zu stürzen. Und ja – Ich hab es getan! Und es hat sich großartig angefühlt, ein immer währendes „WOW“. Schlaflose Nächte inbegriffen, in denen mich die kalte Angst packte, konnte ich immer wieder ins Vertrauen gehen und meine eigenen Grenzen überwinden und ausdehnen. Diese Erfahrung machen zu dürfen, dieses Geschenk hatte jedoch eine weitere Erfahrung in seiner wundersamen Verpackung versteckt. Das Gefühl des Scheiterns, vor dem ich mich immer so gefürchtet hatte, war inbegriffen. Ein Absturz sondergleichen, als wenn die Welt stehen geblieben ist, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Wie sollte ich auch ! Mein Nervensystem lief Amok, Panikattacken wechselten sich ab mit einem nebulösen Gefühl des Nicht-mehr-Daseins. Und was soll ich sagen? Ich habe es überlebt! Und an diesem Tag wurde mir etwas sehr wertvolles geschenkt. Menschen, die mir beistanden, die mich, anstatt mich zu verurteilen, ermutigt, aufgebaut und getragen haben, die mir ihre Liebe in einer Form gezeigt haben, wie ich es vorher nie bewusst erlebt habe. Es hat mich sehr berührt und mich glücklich gemacht. Erst Tage später, nachdem ich etwas Abstand dazu hatte, wurde mir bewusst, dass ich diese Erfahrung machen musste, um die Angst zu verlieren, dass die Sehnsucht, mutig und aus vollem Herzen zu leben so groß war, dass der ZEITPUNKT gekommen war. Das Universum hatte es gut mit mir gemeint und wohl gedacht, dass ich soweit war. Danach hatte ich das Gefühl, diese Erfahrung nicht mehr zu brauchen, sie zu Genüge durchlebt zu haben und nun keine Angst mehr vor dem Scheitern habe. Ich war voller Leichtigkeit und fühlte mich einfach nur lebendig. Ein weiterer Punkt auf meiner „Liste der Lebenserfahrung“ war abgehakt. Und ganz ehrlich – das brauche ich nicht nochmal in der Intensität. Doch wer weiß wo mein Weg mich noch hinführt. Allen Menschen, die sich auf ihre eigene große oder kleine Heldenreise begeben kann ich nur sagen, es bringt uns nicht um. Im Gegenteil, es macht uns stärker, mutiger und lebendiger. Und Prüfungen wird es geben, wo uns das Universum testet, wie ernst wir es mit unserem Anliegen meinen. Und dennoch werden wir auf unserer Heldenreise Menschen begegnen, entweder neu oder überraschend anders, die uns beistehen und uns als Gefährten ein Stück begleiten. Wir müssen es nur zulassen, und vielleicht auch über unseren Schatten springen und Ihnen vertrauen. Wir wissen nicht, wo unser Weg uns hinführt, wir können uns auch nicht gegen das Leben absichern, auch wenn wir es gerne täten. Doch wenn wir einmal die Erfahrung gemacht haben, brauchen wir sie nicht mehr zu fürchten, denn wir wissen, dass wir das überleben und daran wachsen. Mein Dank gilt den lieben Menschen, die mich an den Tagen begleitet haben. In Liebe. Eure Elli Zartmann

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