Leben in der Zwischenwelt

Der Wunsch nach Begegnungen mit anderen Menschen ist uns angeboren, wir brauchen einander, um voneinander zu lernen und uns zu entwickeln. Und gerade jetzt scheint es für viele ein außerordentlich großes Bedürfnis.

Mich auszutauschen und Gleichgesinnte um mich herum zu haben, der Wunsch ist größer denn je in dieser Zeit der Unsicherheit und Anspannung, des Abstandes.
Und doch war es genau der richtige Zeitpunkt abzutauchen in die gefühlte Umarmung sicherer und Ruhe ausstrahlender Mauern eines Klosters.
Irgendwie unlogisch erscheint es mir dennoch, da ja auch das Gefühl von Fremdbestimmtheit und Eingrenzung die letzten Wochen bestimmt hatte.
Doch was ist schon logisch im Moment?
Da sowieso jeder seine eigene interne Logik hat und entsprechend seine Umwelt
wahrnimmt, gibt es da keine Allgemeingültigkeit.

Der Außenwelt für ein paar Tage zu entrinnen, mich auf mich, meinen Mentor und Kollegen und die Teilnehmer des Seminars zu konzentrieren, zu meditieren und mental in meiner Innenwelt zu sein und dort zu „arbeiten“, war eine solche Wohltat, dass es sich schwer beschreiben lässt. Und in diesen Tagen habe ich festgestellt, dass ich mich wie in einer Zwischenwelt fühle.

Vor Beginn der Pandemie und des Lockdowns war mein Leben im Fluss, alles lief hervorragend, dann kam für mich, so nicht vorhergesehen, die Vollbremsung.
Zuerst wie in einer Schockstarre, dann in einem zeitlosen Raum und irgendwann in einer Orientierungslosigkeit gefangen, suchte ich nach Lösungen.
Lösungen, die schwer schienen und Widerstände hervorbrachten, genauso wie mich alte Verhaltensmuster einholten, die ich schon lange abgelegt hatte, so dachte ich zumindest. Das hat mich aus dem Gleichgewicht gebracht und Kraft gekostet.

Und nun war ich wieder einmal an dem Punkt, mich wieder ein Stück neu definieren zu müssen.
Und um das Neue zu entdecken, musste ich erst Abstand von allem bekommen. Und ich sehe das Gute, Gewinnbringende darin.
Deshalb war das Seminar des Runincode-Experience von Markus Röder genau das Richtige.
Auf der einen Seite die Teilnehmer ein Stück durch das Seminar zu führen und anzuleiten, auf der anderen Seite selbst durch meine Prozesse gehen zu können, war ein Geschenk.
Mich mental auf das Neue auszurichten und ganz darauf einzulassen, aus der Stille des Inneren heraus, in die Kraft zu kommen, mit all den wissenschaftlichen Informationen gespickt, war ein Segen und sehr wertvoll. Und ganz wichtig war, mich von Altem zu verabschieden und überraschenderweise wurden mir wieder alte, von meinen Eltern übernommene und falsch verstandene Glaubensmuster bewusst, die ich loslassen konnte.

Wir müssen nicht die selben Muster leben wie die Generationen vor uns, das ist für uns gar nicht vorgesehen. Wir dürfen ganz anders leben, denn wir leben in einer anderen Zeit und sind eigene Individuen.
Das zu wissen ist das Eine, doch plötzlich die ganz klare Erkenntnis bewusst zu fühlen, ist nochmal ganz etwas anderes.

Ich wünsche Allen solche Erkenntnisse und uns Allen das Aufbrechen in ein neues Zeitalter.