Die Zeit reißt tiefe Wunden in das Seelenheil unserer Kinder
„…Reiß Dich zusammen.,…Wir müssen halt…..,…. Du kannst nicht ….., …Das geht jetzt nicht..“
Das und noch Vieles mehr sind Satzteile, die uns jetzt seit einem Jahr verstärkt begleiten.
Leider erst sehr spät werden die Stimmen von Kinder- und Jugendpsychologen, -ärzten und -therapeuten lauter und veröffentlicht.
Das, was wir Erwachsene aus unserem Erwachsenen-ICH schon auf uns selbst bezogen kritisieren und was schon uns ganz schön zusetzt, die Belastungen, die durch Home-Office, drohendem Arbeitsverlust & Co. auf uns eingestürzten, durch die gefühlte “Endlosigkeit“ immer noch anhalten und uns an unsere Grenzen kommen lassen, hat auf unsere Kinder einen noch viel größeren Einfluss.
Sie leiden teilweise unbemerkt. Immer mehr Kinder zeigen ein verändertes oder auffälliges Verhalten. Sie für die Schule zu motivieren, scheint immer schwieriger. Immer mehr Jugendliche fallen in Resignation und depressive Zustände, fangen an Ess- und Angststörungen zu entwickeln, sich zu verletzen, um sich selbst zu spüren.
Die Praxen werden immer mehr überlaufen.
Die Beschränkungen und die Beschränkung ihrer psychologischen Grundbedürfnisse, des Lustprinzips, des Bedürfnisses nach Bindung und Autonomie lassen unseren Kindern wenig Wahlmöglichkeiten.
Und das hat, nach Aussagen von Experten, Auswirkungen auf ihre Entwicklung. Eine Auswirkung, die sich erst noch in ihrer ganzen Konsequenz in der Zukunft zeigen wird.
Hoffen wir, dass bald wieder mehr Leichtigkeit ins Leben einkehrt, eine Unbeschwertheit für unsere Kids, die ihnen zusteht. Das Leben mit ganzem Herzen auszukosten, über die Strenge zu schlagen, auch mal über Grenzen zu gehen, ist doch das Privileg der Jugend. Vernunft und Disziplin ist manchmal notwendig, um an ein Ziel zu kommen, doch braucht es in der Zeit ganz viel sinnfreies Ausleben für die Findung und Entwicklung der Persönlichkeit.
Und mal ganz ehrlich, was haben wir in unserer Jugend alles getan und welche Regeln haben wir missachtet? Also mir fällt da so einiges ein. Und das ist gut so, denn nur so können wir unser SELBST entwickeln.
Also wie und wann ist es möglich, unseren Kindern und Jugendlichen wieder mehr „Spielraum“ zu geben? Leider lässt die ultimative Lösung noch auf sich warten.
Was können wir als Eltern tun?
- Wir können sie erst mal einfach nur in den Arm nehmen und ihnen Mut zusprechen
- sie ernst nehmen mit ihren Bedürfnissen
- zuhören und ihnen ganz deutlich vermitteln, dass sie zu Hause in einem sicheren Raum sind
- Dass sie alles aussprechen können, auch wenn es uns als Eltern erstmal vielleicht trifft.
- ganz viel mit ihnen sprechen und lachen
- und vielleicht auch einfach ihre Lieblingsserien mit ihnen anschauen
Wenn unsere Kinder in Schulen von Lehrern unterrichtet werden, die diese Bedürfnisse berücksichtigen und in ihrer Persönlichkeit selbst so entwickelt sind, dass sie gut und achtsam damit umgehen, haben unsere Kids noch Glück.
Also liebe Erzieher und Lehrer, jetzt könnt ihr euren ganzen Fundus an Pädagogik ausleben und euer humanistisches Menschenbild, euer Wissen aus Themenzentrierter Interaktion, Transaktionsanalyse und was es alles gibt, ausschöpfen.
Wir brauchen Euch jetzt umso mehr.
Und mein großer Dank all denen, die sich mit ganzem Herzen und voller Energie für unsere Kinder einsetzen und sie jetzt noch mehr in ihrer Entwicklung fördern und in ihrer Persönlichkeit achten und wertschätzen.