Liebe Deine Verletzlichkeit

Wie wir mutig und aus ganzem Herzen leben

 

Wir sind nicht unverletzbar. Unsere eigene Verletzlichkeit zu spüren, kann uns Angst machen und wir versuchen uns davor zu schützen. Wir bauen Mauern um uns herum und sperren die Gefühle aus, doch das kostet uns wichtige Bestandteile unseres Menschseins.

Wir fühlen uns leer, verlieren den Bezug zu uns und leben an der Oberfläche. Auch unsere Beziehungen gehen nicht wirklich tief, denn Tiefe birgt die Gefahr, uns ausgeliefert zu fühlen.
Es gilt, die Kontrolle zu behalten, alles im Griff zu haben und wenn wir uns doch mal verletzlich zeigen, empfinden wir es als Makel, empfinden uns als schwach, bloß gestellt, ertappt und schämen uns dafür, denn wir haben gelernt, dass es schwach ist, die Kontrolle zu verlieren und sich „gehen zu lassen“.

In der Erziehung wurde es uns abgewöhnt, Gefühle zu zeigen, vielfach erlebten wir Liebesentzug und andere Formen der Maßregelung. Schon als Kinder haben wir so gelernt, unter einem Panzer zu leben und empfinden es nicht als „normal“, sich verletzlich zu fühlen, geschweige denn sich so zu zeigen.

Die Strategie der Abweisung und Panzerung unserer SELBST hat sich oft im Erwachsenenalter erweitert in Projektionen und Schuldzuweisungen, um dieses Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren, damit wir uns wieder besser oder gar noch überlegen fühlen. Ich habe das bei mir auch lange nicht erkannt.
Vielfach beobachte ich in meinen Coachings, dass das unter Selbstbewusstsein verstanden wird. Wer alles im Griff hat, gilt als selbstbewusst und „männlich“ – entschuldigt liebe männlichen Leser, ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen. Doch ist es nicht so, dass uns Frauen das noch eher zugestanden, doch auch etwas belächelt wird?

Und gerade im Businessbereich ist das immer noch ein wichtiges Kriterium. Gelebte Menschlichkeit mit allem was dazugehört, wird negiert.
Doch was heißt eigentlich selbstbewusst? Wenn wir uns nur das Wort betrachten, heißt es doch: „Sei Dir Deiner SELBST bewusst“ Es heißt nicht „Kontrolliere Dich und Andere“. Oder „Habe alles im Griff“.
Sich seiner SELBST bewusst zu sein, bedeutet sich zu kennen mit all den Stärken und Schwächen, mit all unseren Fähigkeiten und den Qualitäten, die ausbaufähig sind, mit all unseren Befindlichkeiten, unseren „Narben“, die wir uns im Leben zugezogen haben und mit all dem, was uns zu dem Menschen macht, der wir heute sind.
Und wenn uns eine „Schamattacke“ überkommt, heißt das nur, dass da ein Punkt getroffen wurde, bei dem wir nicht mit uns einverstanden sind, bei dem wir nicht unserem Maßstab entsprechen und uns unzulänglich fühlen.

Jeder von uns hat solche Situationen erlebt, das ist völlig normal.
Und jeder von uns hat das Bedürfnis dazuzugehören und doch ein Individuum zu sein, sich von Anderen zu unterscheiden. Das ist uns angeboren. In unseren Ursprüngen war das wichtig zum Überleben einer Sippe. Doch heutzutage passt das nicht immer zusammen.
Außerdem birgt es Gefahren, immer alles im Griff haben, über die eigen Grenzen hinaus und ohne die eigenen Gefühle mehr wahrzunehmen, alles kontrollieren zu wollen. Menschen, die Burnout-gefährdet sind oder schon mal einen Burnout erlebt haben, wissen wovon ich spreche.
Und doch ist gerade das das Geheimnis guter Beziehungen, denn wir bereichern uns gegenseitig und lernen voneinander.

Und wenn wir erkennen, dass wir uns im Grunde gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, können wir wieder Gemeinsamkeiten entdecken, gemeinsame Werte entdecken, die uns wichtig sind und können durch die Annahme unserer eigenen Verletzlichkeit die Angst vor der Scham oder des „Ausgestoßen Werdens aus der Sippe“ ablegen, uns in Beziehungen, welcher Art auch immer, kreativ und mutig und mit ganzem Herzen einbringen und uns auf sie einlassen.
Und wenn wir das auf unsere Wirtschaft übertrügen, entstünde auch hier ein enormes Potential, synergetischer Kräfte, die neue Ideen entwickeln und durch eine Potenzierung der individuellen Fähigkeiten großartige Ressourcen freisetzten, die uns vielleicht aus einer weltweiten Misere befreien könnten oder zumindest, im Kleinen angefangen, uns aus Angst, Ohnmacht und Kleinkriegen führen könnten.
Vielleicht ist es jetzt endlich Zeit für mehr Menschlichkeit.

Hab noch einen wunderschönen besonderen Sommer 2020 – Deine Elli Zartmann

Und wenn Du mehr darüber wissen möchtest, melde Dich an zum Seminar
„Liebe Deine Verletzlichkeit, lerne mutig und aus ganzem Herzen zu leben
Termin: 12. September 2020, 10:00 – 17:00 Uhr, Goethestr. 4, Neckarsulm

Dieses Seminar ist ein Modul meines Resilienztrainings in 5 Modulen.
Die weiteren Termine und Beschreibungen der einzelnen Module werden noch bekannt gegeben. Sie können dann einzeln oder als Gesamtpaket gebucht werden.

Modul 1: Liebe Deine Verletzlichkeit
Modul 2: Achtsamkeit im Alltag
Modul 3: Entwickle hilfreiche Denkmuster
Modul 4: Selbstführung durch besseres Zeit-und Selbstmanagement
Modul 5: Ernährung gegen Stress mit der Ernährungsberaterin Dr. Susanne Mantino